Ingenieur als Beruf
Die Bezeichnung Ingenieur ist die Standesbezeichnung für eine Fachkraft, die auf dem Gebiet der Technik tätig ist. Die Berufsbezeichnung des Ingenieurs ist länderspezifisch teilweise vollständig anders geregelt und organisiert. In Deutschland, der Schweiz und in Österreich ist der erfolgreiche Abschluss eines Studiums an einer inländischen Universität oder Fachhochschule notwendig, um die Berufsbezeichnung führen zu dürfen.
In Deutschland gibt es zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch duale Studienmöglichkeiten an sogenannten Berufsakademien. Abschlüsse, die man nach dem Bologna Prozess im Ingenieursbereich erhalten kann, sind: Bachelor of Science, Bachelor of Arts sowie Master of Engineering oder Master of Sciene. Diese Abschlüsse haben den typischen Diplom Ingenieur ersetzt. Das Erzielen des Mastergrades eröffnet in diesem Kontext den Weg zur Promotion. Im Anschluss daran erhält man den Doktor der Ingenieurswissenschaft.
Das Berufsbild des Ingenieurs
Ingenieure gelten in Ihrem Wesen als Eltern der technischen Systeme, die es heute auf dem Markt gibt. Mit ihrer Hilfe sammelte man naturwissenschaftliche Erkenntnisse, die einen erheblichen Mehrwert im Bereich des praktischen Nutzens bei der Menschheit geschaffen haben. In der Ingenieurswissenschaft werden vornehmlich physikalische Kenntnisse gesammelt und ausgewertet.
Ein Ingenieur muss im Rahmen seiner Arbeitstätigkeit über ein sehr breites Spektrum an naturwissenschaftlichen Kompetenzen aufwarten. Es gibt eine Reihe von Fach- Ingenieuren, die auch untereinander eine unterschiedliche Fachsprache benutzen. Ein Bindeglied ist zwischen den unterschiedlichen Ingenieursarten die technische Zeichnung, die im Allgemeinen von allen Ingenieuren verstanden wird. Der Ingenieur muss in seiner täglichen Arbeit im Regelfall darüber hinaus auch ein breites Spektrum an Kompetenzen in den Bereichen Standardbauelemente, Herstellungsmethoden, Werkstoffe sowie Werkzeuge.
Der vornehmlich theoretische Unterricht wird auf den Engineering Studenten genau zugeschnitten. Ein Beispiel hierzu sind die Themengebiete der Mechanik, Elektrizität sowie Optik. Sie werden im Rahmen des Studiums als Technische Mechanik, Elektrotechnik sowie Technische Optik gelehrt. Ein Ingenieur nutzt ähnlich wie andere naturwissenschaftliche Studiengänge recht stark die höhere Mathematik, um eine quantitative Objektbewertung vorzunehmen.
Die Ausrichtungen des Ingenieurstudiums unterscheiden sich darüber hinaus auch zwischen einem Fachabsolventen der Universität und einem Absolventen der Fachhochschule. Absolventen der Universität sind eher prädestiniert als Entwicklungsingenieure zu arbeiten, da der Studieninhalt theoretisch viel umfangreicher ist. Ein Absolvent der Fachhochschule hingegen wird eher im Handwerk einen späteren beruflichen Einsatz finden, da spätere berufliche Entwicklungen hier eher in die berufliche Sparte des Fertigungsingenieurs gehen.
Die Wiedereingliederung eines Ingenieurs in den Arbeitsprozess
Der Fachkräftemangel insbesondere in den MINT Fachbereichen ist enorm. Es gibt in den Segmenten einen immensen Mangel an gut ausgebildeten Fach- und auch Führungskräften. Mitarbeiter, die in diesen Bereichen fachspezifisch tätig werden, sind rar. Diese Rahmenbedingung erhöht den Druck im Bereich des Personalmanagements sowie auch auf die bestehenden Mitarbeiter.
Das Personalmanagement und auch die Unternehmensführungen sehen sich aufgrund dessen personalpolitisch großen Herausforderungen ausgesetzt. Man spricht hierbei auch häufig vom „War for Talents“, der bereits vor Jahren insbesondere im Ingenieurswesen, eingesetzt hat und sich durchaus nicht entspannt, sondern eher zuspitzt. Hierbei gilt im Regelfall dass das Personalmanagement weitere Kompetenzen im Bereich der Mitarbeiterbindung aber auch der Mitarbeiterrekrutierung entwickeln musste.
Längst ist es in den führenden Unternehmen dieser Branche gelebte Praxis teure Beratungsunternehmen zu beschäftigen, um fundamentale firmenpolitische Dinge zu koordinieren Gründe, weshalb Ingenieursunternehmen zusätzliche Hilfe von externen Beratern in Anspruch nehmen sind meist Folgende:
- um die Fluktuation der Fachkräfte, zu minimieren
- um einen ggf. erhöhten Krankenstand zu hinterfragen und ebenso zu minimieren
- um ein betriebliches Gesundheitsmanagement in den Unternehmensablauf zu integrieren
- um mit gehandicapten Mitarbeitern zu arbeiten
Man möchte und muss auch zunehmend Arbeitnehmer akzeptieren und auch anstellen, die gewisse leistungsmäßige Beeinträchtigungen mitbringen.
Der letzte Bereich kann zahlreiche Faktoren haben. Zum einen können Mitarbeiter in diesem Sinne aufgrund von Krankheiten unterschiedlicher Natur einen längeren Zeitraum aus dem Arbeitsprozess genommen worden sein oder sie haben sich einer Familienphase gewidmet und suchen nun den Weg zurück in das Arbeitsleben. Auch mit diesen Mitarbeitern kann und muss man Arbeiten. Das Personalwesen sieht sich hierbei ganz aktiv mit der Situation konfrontiert, dass die personellen Prozesse mehr am Mitarbeiter ausgerichtet sein müssen, um den Mitarbeiter zu unterstützen und auch nach Ausfallzeiten, wie längeren Krankheiten wieder die Möglichkeit zu geben in den Joballtag zurückzufinden.
Die unternehmerischen Investitionen in das Humankapital stehen auch in diesem Prozess im Fokus. Die Integration einer vertretbaren Work-Life Balance, um auch Müttern die Möglichkeit einzuräumen, wieder einen Weg in das Arbeitsleben zu finden. Die Anforderungen sind hier in Summe insbesondere aufgrund des Fachkräftemangels ganz klar gestiegen. Zumal es in Berufen des MINT Bereichs auch ein ganz ausgeprägt entwickeltes Gender Gap gibt. Das bedeutet, dass es hierbei nicht einmal annähernd eine Gleichverteilung der Geschlechter in den entsprechenden Berufen gibt. Um nun insbesondere den Ingenieursberuf so attraktiv, wie möglich auch für Frauen zu gestalten, ist es an den Unternehmen der Branche die Rahmenbedingungen auch entsprechend attraktiv zu kreieren.
Ebenso befindet sich unternehmerisch mehr und mehr die Mitarbeitergesundheit im Fokus der Unternehmensführung. Denn heutzutage gelten psychische Erkrankungen, wie ein Burnout zu recht häufigen Langzeiterkrankungen, die den Unternehmen teure Ausfallzeiten der Mitarbeiter bescheren. Häufig kann es in den relevanten Fachbereichen zu starken Überarbeitungsleistungen kommen, die sich negativ auf den Mitarbeiter auswirken und weitere hohe Ausfallzeiten nach sich ziehen. Auch dieser Themenkomplex ist ein zunehmender Bestandteil, der Personalarbeit.
Fazit – Wiedereingliederung speziell für Ingenieure
Der Ingenieursbereich ist einer der fundamentalsten Sektoren, die den MINT Bereich bilden. Der Fachkräftemangel ist insbesondere in diesem Segment ganz besonders ausgeprägt. Umso wichtiger ist es in diesem Kontext für die Unternehmen auch mit Ingenieuren umzugehen, die ein Handicap, auch durch Wiedereingliederungsmaßnahmen, mit sich bringen.
Auch diese Mitarbeiter sind kostbare Fachkräfte mit denen man unternehmerisch arbeiten kann und in Zeiten des „War for Talents“ auch muss. Wiedereingliederungsmaßnahmen können in diesem Kontext ganz unterschiedlich ausfallen. Gemein ist jedoch meist die Grundsituation, dass Mitarbeiter über einen längeren Zeitraum ausgefallen sind und ggf. separat wieder geschult werden müssen in einzelnen Themengebieten, damit sie erneut auf dem neuesten Stand sind. Auch ist in diesem Bereich denkbar, dass Mitarbeiter psychische oder körperliche Beeinträchtigungen mitbringen.
Hierbei muss personalpolitisch darauf geachtet werden, dass sie dann entsprechend des Handicaps nicht überbelastet werden. Eine gewisse Ausrichtung der eigentlichen Stelle inklusive einzelner passender Modifikationen muss dann in diesem Zusammenhang vorgenommen werden, dass der Mitarbeiter mittel- und langfristig wieder komplett einsetzbar ist.