Nicht nur die ältere Generation hat ihre Schwierigkeiten mit der reformierten deutschen Rechtschreibung. Auch Millennials und Generation Z, die jetzt ihr Studium abschließen, sind oft unsicher, zumal sie in Zeiten von Voicemails nur selten längere schriftliche Texte verfassen. Das ist aber gar nicht das größte Problem bei Abschlussarbeiten. Gängige Textverarbeitungsprogramme haben mittlerweile gute Prüfroutinen, die nicht nur Tippfehler zuverlässig erkennen, sondern auch Grammatik und Schreibstil prüfen. Entscheidender ist, dass der Student seine Bachelor- oder Masterarbeit über mehrere Wochen verfasst. Dadurch geht der Überblick verloren und es entsteht eine gewisse Blindheit gegenüber eignen Fehlern. Das betrifft nicht nur die Rechtschreibung, sondern die gesamte Struktur der Arbeit, ihren logischen Aufbau. Wenn sie dann noch unter Zeitdruck abgegeben werden muss, sind ohne gewissenhafte Kontrolle Mängel vorprogrammiert.
Das private Lektorat
Praktisch jeder Student wird jemanden haben, der für ihn das Korrekturlesen übernimmt. Das sollte man auch nutzen, denn vier Augen sehen bekanntlich mehr als zwei. Allerdings findet hier meist kein Lektorat statt, sondern ein Korrektorat. Der Unterschied: Ein guter Korrektor schaut zwar auch nach stilistischen Mängeln, kann aber nur selten Zusammenhänge prüfen, weil ihm Fachwissen fehlt. Egal ob Lektorat oder Korrektorat, es sollte auf jeden Fall jemandem übertragen werden, der “besser” ist als der Schreiber selbst. Das heißt sicher in der deutschen Sprache, mit akademischem Hintergrund und entsprechender Erfahrung, was an der Uni gefragt ist, idealerweise mit Bezug zum Fach, in dem die Abschlussarbeit geschrieben wird.
Ein privates Lektorat soll die Selbstkorrektur nicht ersetzen. Wer genügend Zeit hat, kann etwas Zeit zwischen Schreiben und Korrektur vergehen zu lassen. Die schwierigste Aufgabe ist, die eigene Arbeit durch die Brille eines Fremden zu lesen und dabei festzustellen, ob Gedankengänge nachvollziehbar sind.
Das Profi-Lektorat
Die Beauftragung eines professionellen Lektors ist keineswegs illegal. Im Gegenteil, eine Prüfung auf mögliche Plagiate und korrektes Zitieren macht die Abschlussarbeit sogar weniger angreifbar. Der größte Nachteil professioneller Lektorate ist, dass sie Geld kosten. Abgerechnet wird meist nach Normseiten, aber die kann 1.800 oder nur 1.500 Zeichen umfassen. Es muss klar vereinbart sein, welche Leistung geboten wird. Ein allzu günstiges Angebot ist mit hoher Wahrscheinlichkeit qualitativ schlecht. Rechnet man mit zehn Normseiten pro Stunde, muss ein guter Lektor schon mindestens drei bis vier Euro pro Seite verlangen, um auf einen angemessenen Stundenlohn zu kommen. Auch hier gilt: Das Lektorat muss von seiner Qualifikation her mehr zu bieten haben als der Verfasser. Dann ist es eine gute Sache, ansonsten Zeitverschwendung und herausgeworfenes Geld.
Ein vertraute Kapazität auf dem Markt ist Dr. Hermann Eisele, der seit 20 Jahren lektoriert. Weitere Informationen gibt es auf www.bwl-lektorat.de